Europäisches Institut für Stillen und Laktation

Beikost–Empfehlungen

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Letzte Aktualisierung dieser Seite: 12/2023

Individuelle Beikostreife steht im Vordergrund

Zum empfohlenen Zeitpunkt der Beikosteinführung besteht ein weitgehender Konsens darin, dass nicht das Alter, sondern der individuelle Entwicklungsstand des Kindes von Bedeutung ist. Auf diese Weise wird der Blick von starren Altersangaben und einem festen Schema verlagert hin zu einem individuellen Eingehen auf das Kind und seinem eigenen Entwicklungstempo. Die großen internationalen Institutionen (WHO, AAP) empfehlen das ausschließliche Stillen für ungefähr 6 Lebensmonate. Alle sind sich einig, dass Beikost keinesfalls vor dem Beginn des 5. Lebensmonats angeboten werden sollte. Besonders wichtig: Es wird empfohlen, parallel zur Beikosteinführung im gesamten zweiten Lebenshalbjahr und darüber hinaus noch weiter zu stillen.

In den letzten Jahren sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz umfassende und meist auf breiter Basis im Konsens erstellte Empfehlungen zur Beikost erschienen, die sich überwiegend decken. Die Bedeutung der inividuellen Reifezeichen des Kindes wird dabei in allen Empfehlungen betont.

Die konkrete Ausformulierung der jeweiligen schriftlichen Empfehlungen ist manchmal etwas verwirrend: anstelle von "ab dem fünften Monat" steht dort häufig "nach dem vierten Monat", was dasselbe meint, aber zu Missverständnissen führen kann. Eine eindeutige Kommunikation gegenüber Eltern ist hier hilfreich: "ab dem/ im fünften Lebensmonat" ist eindeutiger als "nach dem vierten Monat".

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Beikostreifezeichen

  • Augen-Hand-Mund-Koordination ist soweit entwickelt, dass das Kind selbstständig Nahrung greifen und zum Mund führen kann
  • Zunehmend stabilisierende Rumpfmuskulatur, Sitzen für die Dauer einer Mahlzeit nur noch mit leichter Unterstützung, am besten auf dem Schoß eines Erwachsenen
  • Zungenstreckreflex ist verschwunden
  • Das Kind zeigt Interesse an dem, was Eltern und Geschwister beim Essen tun

Initiiert durch die Neugierde und den Wunsch, andere Familienmitglieder nachzuahmen, entwickeln Kinder in den Wochen rund um 6 Monate ein natürliches Interesse am Essen. Wir begrüßen den zunehmenden Fokus auf die individuelle Entwicklung des Säuglings, und betonen, dass es auch eine Gruppe von Kindern gibt, die längere Zeit benötigen um mit der Beikost zu beginnen. Zeigt das Baby also nach dem 7. Monat noch kein oder kaum Interesse am Essen, so besteht bei einem gesunden Kind in der Regel noch kein Grund zur Sorge – jede Form von Beikost wird immer als Angebot betrachtet, das zwar kontinuierlich vorhanden ist, aber vom Kind (noch) nicht angenommen werden muss.

Die Fähigkeit, mit etwas anderem als Milch umzugehen, manifestiert sich nicht abrupt, sondern entwickelt sich über einen längeren Zeitraum. Daher ist es von Bedeutung, jedes Kind individuell zu beobachten und auf seinem eigenen Weg zu begleiten. Es ist wichtig, auch kleine Schritte wahrzunehmen und gleichzeitig auf mögliche Entwicklungsdefizite zu achten.

Beikost für ehemalige Frühgeborene sollte idealerweise erst mit korrigierten 6 Monaten (real also meist 7 - 9 Monaten) eingeführt werden.
Frühgeborene, die vorzeitig mit der Beikosteinführung starten, zeigen signifikant häufiger Anfälligkeiten für Magen-Darm- oder Atemwegserkrankungen (Gupta et al., 2017). Lesen Sie zu diesem Thema auch unseren → Artikel von 01/2018

Achtsamer Dialog zwischen Eltern und Kind

Die herkömmlichen Beikostempfehlungen folgten jahrzehntelang einem festen Schema, das eine schrittweise Einführung bestimmter Breisorten nach einem vordefinierten Zeitplan und gleichzeitige Reduzierung der Stillfrequenz vorsah. Die aktuellen, zeitgemäßen Beikostempfehlungen sind in dieser Hinsicht flexibler. Es wird zunehmend betont, wie wichtig die individuellen Signale des Kindes sind.

Das Prinzip des "Responsive Feedings", also des achtsamen und respektvollen Fütterns, steht heute im Mittelpunkt aller Empfehlungen. Kinder sollen nicht zum Essen gedrängt oder durch Ablenkung und Spielen zum Essen überredet werden. Die Atmosphäre am Familientisch sollte harmonisch und entspannt sein, sodass das Kind positive Erfahrungen mit dem Essen verbindet.

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Leitlinien und Empfehlungen

Internationale Empfehlungen

Die WHO (World Health Organization) emfpiehlt in ihrer aktuellen Leitlinie von Oktober 2023 nach wie vor, ausschließliches Stillen bis zu einem Alter von 6 Monaten und unter Einführung angemessener Beikost das Stillen bis zum 2. Lebensjahr fortzusetzen oder darüber hinaus solange Mutter und Kind es wollen.

Die Europäischen Empfehlungen der ESPGHAN-Experten (European Society for Pediatric Gastroenterology, Hepatology and Nutrition) lauten: "Ausschließliches oder überwiegendes Stillen für ungefähr sechs Monate ist ein wünschenswertes Ziel."
Lesen Sie dazu das ESPGHAN Position Paper in der aktualisierten Fassung von 2017:

Deutschland

Die 2022 aktualisierte AWMF-Leitlinie zur Allergieprävention passt sich in ihren Formulierungen den internationalen Empfehlungen an. Im Hinblick auf die schützende Wirkung des Stillens gegen die Entwicklung allergischer Erkrankungen werden in dieser S3-Leitlinie folgende Konsensbeschlüsse weitergegeben:

  • Säuglinge (mit und ohne Allergierisiko) sollten mindestens bis zum Beginn des 5. Lebensmonats ausschließlich gestillt werden
  • Auch nach der Einführung von Beikost - frühestens mit Beginn des 5. Monats, spätestens mit Beginn des 7. Monats – sollten Säuglinge weiter gestillt werden.
  • Ab wann ein Säugling innerhalb des genannten Zeitfensters zusätzlich Beikost benötigt, ergibt sich individuell in Abhängigkeit vom Gedeihen und der individuellen Beikostreife des Kindes.
  • Die angebotene Beikost sollte eine breite Vielfalt an Nahrungsmitteln umfassen (inkl. Fisch, Milchprodukten und vollständig durcherhitztem Hühnerei)
  • Der Einsatz von kuhmilchbasierter künstlicher Säuglingsnahrung sollte in den ersten Lebenstagen vermieden werden, wenn die Mutter stillen möchte. Von Hand gewonnenes Kolostrum oder gespendete Frauenmilch stellen hier Mittel der ersten Wahl dar.
  • Die Stilldauer insgesamt bestimmen Mutter und Kind.

Vergleichbar zum österreichischen Projekt "Richtig essen von Anfang an" gibt es in Deutschland das Netzwerk "Gesund ins Leben", das verschiedene Institutionen, Fachgesellschaften und Verbände, die sich mit jungen Familien befassen, vereint. Es ist angesiedelt im Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und Teil des nationalen Aktionsplans "IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung".

Das Netzwerk möchte einheitliche, evidenzbasierte Handlungsempfehlungen für Fachpersonal und Eltern mit Hilfe von Broschüren und anderen Materialien verbreiten und schult zudem regelmäßig Multiplikatoren. Viele Materialien stehen auch in anderen Sprachen zur Verfügung.

Österreich

Das Projekt "Richtig essen von Anfang an" stellt eine Kooperation der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen und des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger dar und existiert seit 2008. Die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Säuglings- und Kindernährung sowie der Ernährung für Schwangere und Stillende sollen den Bürger:innen und Expert:innen zugänglich gemacht und der Transfer in die Praxis soll unterstützt werden. Dazu wurde ein Maßnahmenkatalog erarbeitet und Materialien für Fachpersonal und für Eltern erstellt.
Die Broschüren für Eltern sind auch in gedruckter Form und zudem in verschiedenen Sprachen erhältlich.

Schweiz

Auch in der Schweiz gibt es Empfehlungen zur Einführung von Beikost, wobei dort kein einheitliches Netzwerk der relevanten Verbände existiert, wie in Österreich und in Deutschland. Die Empfehlungen der Eidgenössischen Ernährungskommission (EEK), der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) und der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie (SGP) decken sich aber weitgehend und basieren meist auf den selben Grundlagen wie die Empfehlungen der anderen beiden deutschsprachigen Länder. Im Juni 2017 erschien erstmals eine gemeinsame Broschüre für Eltern zu diesem Thema, die in Zukunft auch in verschiedenen Sprachen erhältlich sein wird.

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    © S. Lehwald
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Baby-led-weaning – vom Stillen nach Bedarf zur Beikost nach Bedarf

Wenn das Baby bereit für feste Nahrung ist, hat es die Möglichkeit, aktiv an den Familienmahlzeiten teilzunehmen. Dafür werden ihm verschiedene Beikostoptionen angeboten. Es ist wichtig zu betonen, dass die Entscheidung, die angebotenen Lebensmittel auszuprobieren, allein beim Kind liegt.

Es galt lange Zeit als selbstverständlich, dass die erste Beikost in pürierter Form für das Kind bereitgestellt wird. Diese Empfehlung wurzelt in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, einer Ära, in der die Mehrheit der Kinder mit minderwertiger künstlich hergestellter Säuglingsnahrung versorgt wurde. Zu dieser Zeit war es entscheidend, Mangelerscheinungen zu verhindern, weshalb Vitamine und Nährstoffe bereits vor der eigentlichen Beikostreife durch fein pürierte Kost aus Getreide, Obst und Gemüse zugeführt wurden. Dies war nur durch die Flasche oder durch Füttern mit dem Löffel möglich.

Tatsächlich bevorzugen viele Familien immer noch die pürierte Form, obwohl dies mittlerweile weder für Kinder, die mit Pre-Nahrung gefüttert werden, noch für solche, die ausschließlich gestillt werden, zwingend erforderlich ist.
Einige Kinder werden nicht gerne gefüttert und möchten von Anfang an selbst stückige Kost mit den eigenen Händen zu sich nehmen. Diese Methode wird heute meist mit dem Begriff "Baby-led weaning (BLW)" verbunden, einem Konzept der Britin Gill Rapley. Im Deutschen verwenden wir den Begriff "Beikost nach Bedarf", wodurch das Eingehen auf die Zeichen des Kindes und seine persönlichen Vorlieben gut zum Ausdruck kommt. Als stimmige Fortsetzung des Stillens nach Bedarf ist diese Form der Beikosteinführung auf dem Vormarsch.

Einige Fachleute sind noch skeptisch und äußern Sicherheitsbedenken bezüglich des Beikoststarts mit stückiger Kost, dem sogenannten Fingerfood. Bislang gibt es nur sehr wenige Evidenzen zu diesem Thema (sowohl für Fingerfood als auch für Brei-Fütterung!) und man kann zudem annehmen, dass auch die Industrie, die mit Gläschenkost einen enormen Umsatz macht, hier versucht, Einfluss zu nehmen.

Vorhandene Evidenzen zu Brei-Kost und Beikost nach Bedarf

Brei-Kost ist weit verbreitet und die klassischen deutschsprachigen Beikostempfehlungen orientieren sich weitgehend an einem Brei-basierten Schema. Interessanterweise gibt es jedoch außer etlichen konkreten Vorschlägen zur Zubereitung (wenn man selbst kocht) kaum unabhängige, wissenschaftlich fundierte deutschsprachige Quellen zur sinnvollen Zusammensetzung, Portionsgröße oder möglichen Alternativen. Gleichzeitig bietet die Industrie eine riesige Auswahl an fertig zubereiteter Gläschenkost, die nur minimalen gesetzlichen Vorgaben unterliegen und häufig faktisch Standards setzen. Entgegen der Empfehlungen von Fachgesellschaften und Verbraucherschutzorganisationen enthalten industriell hergestellte Produkte zum Teil große Mengen an Zucker oder andere, für Säuglinge ungeeignete Inhaltsstoffe. Organisationen wie die Stiftung Ökotest oder Foodwatch Deutschland warnen regelmäßig vor diesen Produkten und fordern strenge gesetzliche Regelungen.

In Großbritannien gibt es seit etlichen Jahren die gemeinnützige Stiftung First Steps Nutrition Trust, die regelmäßig industriell hergestellte Babynahrung (sowohl Formulamilch als auch Gläschenkost) detailliert untersucht und umfangreiche wissenschaftliche Berichte dazu herausgibt. Auch wenn nicht alle Gegebenheiten des britischen Marktes auf den deutschsprachichen Raum übertragbar sind, sind doch viele interessante Erkenntnisse aus den Berichten zu gewinnen und der Blick auf die Dinge, auf die wir achten sollten, wird geschärft.
Die Berichte des "First Steps Nutrition Trust" werden in unserem dazu passenden Artikel unter der Kategorie "Neues aus der Forschung" thematisiert und ausführlicher beschrieben:

Der neue (und zugleich jahrtausende alte) "Trend" des Fingerfood, bei dem Babys von Beginn an auch stückige, weiche Nahrung selbständig zu sich nehmen, ist bislang nur wenig wissenschaftlich untersucht. Befürworter argumentieren mit einem langfristig gesünderen Essverhalten und einem geringeren Risiko für Übergewicht, Gegner haben Sicherheitsbedenken oder befürchten eine unzureichende Nährstoffzufuhr im zweiten Lebenshalbjahr.
Eine umfassende Übersichtsarbeit vom Juni 2017 hat die bisher vorhandenen Studien zu diesem Thema identifiziert und widmet sich der Frage, ob die Methode des Baby-led weanings (BLW) gegenüber der klassischen Fütterung Vorteile bietet und welche Risiken bestehen. Eine dort näher beschriebene Studie vom September 2016, die sich mit den Sicherheitsaspekten auseinandersetzte, wurde von uns im November 2016 im Bereich "Neues aus der Forschung" intensiver besprochen:

Materialien für Eltern zum Thema Beikost nach Bedarf

Als Stillberater:innen, die Beikost nach Bedarf als logische und natürliche Erweiterung des Stillens nach Bedarf sehen und davon ausgehen, dass Kinder auch im zweiten Lebenshalbjahr unter der Beikosteinführung weiterhin häufig gestillt werden, befürworten wir das Anbieten von Fingerfood für beikostreife Säuglinge unter Einhaltung einiger grundsätzlicher Sicherheitsaspekte. Wir unterstützen pragmatische und flexible Lösungen für die individuellen Lebensumstände jeder Familie und ermutigen Eltern, gemeinsam mit ihrem Kind auszuprobieren, was zu ihnen passt.

Für Ihre Arbeit mit Eltern gibt es einige hilfreiche deutschsprachige Materialien, die zum Download oder als gedruckte Informationsblätter zum Kauf zur Verfügung stehen:

  • Lilo BK
    © L. Setzermann
  • (c) Hemmelmayr BWC28
    © A. Hemmelmayr

Allgemeine Empfehlungen zur Ernährung im ersten Lebensjahr

  • Bei der Einführung von Beikost wird heutzutage nicht mehr zwischen allergiegefährdeten und nicht gefährdeten Kindern unterschieden. Unterschiedliche Studien legen nahe, dass es sogar nachteilig sein kann, bestimmte Nahrungsmittel zu meiden. Die S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI, 2022) sowie anderer Fachgesellschaften (DGKJ, DDG, GPA) verdeutlichen, dass der Einfluss der Ernährung auf die Entstehung von Allergien minimal ist (AWMF, 2022).
  • Es ist nicht notwendig, Beikost nach einem bestimmten Schema einzuführen.
  • Es empfiehlt sich, mit kleinen "Probeportionen" neuer Lebensmittel zu beginnen, um dem kindlichen Körper die Gelegenheit zu geben, Toleranzen zu entwickeln (Roduit et al., 2014). In diesem Zusammenhang ist der schützende Effekt der Muttermilch besonders wertvoll. Kinder, die selbst die Menge ihrer Nahrung bestimmen können und weiterhin nach Bedarf gestillt werden, folgen instinktiv diesem Muster.
  • Auch Kinder, die bisher Formulanahrung erhalten haben, bekommen Beikost angeboten, sobald sie die erforderliche Reife dafür erreichen. In der Anfangsphase deckt die PRE-Nahrung ihren Nährstoffbedarf ab. Da sie nicht von den schützenden Eigenschaften der Muttermilch profitieren können, sind nicht-gestillte Kinder möglicherweise anfälliger für Unverträglichkeitsreaktionen gegenüber neuen Lebensmitteln.
  • Die Zubereitung von Lebensmitteln für Säuglinge ist idealerweise schonend, beispielsweise durch Dünsten oder Dampfgaren, um die wertvollen Inhaltsstoffe zu bewahren. Es wird empfohlen, Säuglingsnahrung weder zu salzen noch zu zuckern.
  • Es ist ratsam, hochwertiges Öl (wie Raps-, Sonnenblumen- oder Maiskeimöl, auch abwechselnd mit Butter) hinzuzufügen, um einerseits eine optimale Verwertung aller Vitamine zu gewährleisten und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Kalorienzufuhr der Beikost ausreichend ist.
  • Die qualitativ hochwertigsten Lebensmittel stammen aus ökologischem Anbau. Es ist empfehlenswert, reife, heimische Produkte selbst zuzubereiten, anstelle von industriell hergestellter "Gläschenkost". Obwohl letztere oft aus kontrolliertem Anbau stammt, wird sie aus Haltbarkeitsgründen stark gekocht und mit Vitaminen angereichert, wodurch unerwünschte Zugaben von Zucker und Salz entstehen können. Das Lesen der Etiketten ist ratsam.
  • Im ersten Lebensjahr sollten roher Honig und Ahornsirup vermieden werden, da sie Botulismus-Sporen enthalten können.
  • Fleisch und Fisch sind hervorragende Quellen für Eisen, Zink, Vitamin B12 und natürliches Protein. Falls die Eltern eine fleischlose Ernährung bevorzugen, sollten sie eisenreiche Gemüsesorten und Vollkorngetreideflocken wählen und diese zusammen mit Vitamin C-reichen Obstsäften anbieten.
  • Glutenhaltiges Getreide kann bedenkenlos zu jeder Zeit eingeführt werden, da Forschungen zeigen, dass der Zeitpunkt der Einführung nicht ausschlaggebend dafür ist, ob sich eine Zöliakie entwickelt oder nicht (DGKJ, 2016). Gleichzeitig sollte in der Beratung auf den geringen Nährstoffgehalt einer getreidebasierten Ernährung hingewiesen werden.
  • Laut dem "Netzwerk Gesund ins Leben" (2019) kann für die Zubereitung von Speisen bereits Vollmilch verwendet werden. In Übereinstimmung mit den Empfehlungen aus Österreich ("Richtig essen von Anfang an") liegt die obere Grenze für die Beikostphase bei 200 ml Kuhmilch innerhalb von 24 Stunden. Milchprodukte sind in den meisten Familien Bestandteil einer vielfältigen und ausgewogenen Ernährung.
  • Mit dem Beginn der Einführung fester Nahrung ist es empfehlenswert, zu den Mahlzeiten auch ein Getränk aus einem Becher anzubieten. Leitungswasser von guter Qualität und bei Raumtemperatur ist das bevorzugte Getränk für Kinder. Falls es Unsicherheiten hinsichtlich der Wasserqualität im Haushalt der Eltern gibt, kann das örtliche Gesundheitsamt Auskunft geben oder gegebenenfalls auch Proben untersuchen lassen.

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